„Warum ist es am Rhein so schön?!“ – Pfinzer Feuerwehr auf Exkursion
Links und rechts des Rheins entlang – und einmal auch mitten darauf, so lautete die Route der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Pfinzweiler bei ihrem nach Süden führenden Jahresausflug.
Noch etwas zu plagen hatten sich die Busscheibenwischer am frühen Samstagmorgen vor dem Pfinzer Gerätehaus, als Kommandant Frank Aberle das Kommando zur Abfahrt erteilte. Doch glücklicherweise fand das Regenwetter ein baldiges Ende. Etwa eine halbe Stunde später begleitete bereits die Sonne die Kameraden von oben.
Nachdem im Bus die erste Stärkungsrunde mit Brezeln und Bauernbratwürsten absolviert worden war, rollte die zahlreich erschienene Feuerwehrfamilie in Kehl auf den Hof der dortigen Feuerwache. In drei Führungen ging es von der Atemschutzwerkstatt zum Schlauchturm, von den Einsatzfahrzeugen zum Technikbüro und natürlich auch zu den Rettungsbooten, die im Rhein und auf verschiedenen Baggerseen im Einsatz sind. Acht Hauptamtliche im 24-Stunden-Schichtdienst, weitere 280 freiwillige Feuerwehrleute für die ganze Umgebung, mehrere Taucher sowie rund 30 Einsatzfahrzeugen – das sind Kehler Zahlen. Im Schnitt wird täglich ein Einsatz absolviert.
Gemeinsam mit den französischen Kollegen aus Straßburg sind die Kehler auch mit der „Europa 1“ auf dem Rhein zugange. Das Angebot, dieses Schiff zumindest von außen zu besichtigen, schlugen die Pfinzer natürlich nicht aus. Vom Kehler Jachthafen aus fuhren sie daher mit dem Acht-Mann-Boot zum Liegeplatz nach Straßburg. Ging die halbstündige Fahrt auch nicht bis zum „R(h)einfall“, so kamen Teile der Besatzung doch etwas „erfrischt“ zurück. Ein Ausblick über Kehl mittels spontan ausgefahrener Drehleiter beendete den Besuch bei den „Badenern“. Mit nach Hause nahmen die Pfinzer viele Eindrücke grenzüberschreitender Feuerwehrtätigkeit. Zurück blieben – als Gastgeschenk – einige unvermeidliche Flaschen „Württemberger“.
Kaum die Rheinbrücke in Rheinau passiert, meldeten sich bereits wieder die ersten leeren Mägen. Um die eingeladenen Tische nicht nur mit Schwarzwälder Reiseproviant zu bestücken, musste in Gambsheim noch kurz ein „Super Ü“ gestürmt werden. Die Austern und Krebse blieben zwar in der Fischabteilung,
Käse und Rotwein durften jedoch nun ebenfalls die Reise mitmachen. Und die ging jetzt fast geradewegs nach Schoenenburg. „Fast geradewegs“ bedeutet, alle wären sehr viel schneller voran gekommen, wenn die Dame vom Navi eine Ahnung davon gehabt hätte, wie viele Straßen gewichts- und höhentechnisch eher vom Ziel abhielten als hinführten. Als gern angenommene Entschädigung lohnte dafür aber der Blick in die spätsommerlichen Dörfchen, die mit viel Fachwerk und Weinbelaubung elsässische Idylle vermittelten.
Bei so vielen Umwegen schafften es die Ausflügler gerade noch pünktlich zur Maginotlinie. Kilometerlang führen hier unterirdische Gänge durch den zwischen den beiden Weltkriegen geschaffenen Verteidigungswall. 600 Soldaten bevölkerten einst diese Unterwelt mit Leben. Zurück geblieben sind ihre schummrig beleuchteten und kühlen Kampfstätten samt Küche, Schlafsaal oder „Arztpraxis“. Da zeigte sich mancher Besucher doch erleichtert, dass heutzutage das „Abenteuer Maginotlinie“ nach einer zweistündigen Führung wieder beendet ist…
Die Heimfahrt über die Südpfalz beendete einen gut organisierten Ausflug mit einer hervorragend gelaunten Gesellschaft. Zum Abschluss zog es zahlreiche Kameraden noch zum Grillfest der Freiwilligen Feuerwehr in Dennach.
Autorin: Regina Ganzhorn