Hauptversammlung

Die Situation der Feuerwehren in der Pandemie und der Einsatz der Enzkreiswehren bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz waren ebenso Thema der ersten Jahreshauptversammlung der Straubenhardter Wehr seit über zwei Jahren wie auch die beiden großen Veränderungsprozesse, die die Wehr selbst betreffen: Abschluss der Fusion der sechs Abteilungen sowie anstehender Umzug in den Gerätehausneubau, nach Möglichkeit noch 2021.

Der scheidende stellvertretende Kommandant Markus Keller (2. von links) eingerahmt von Bürgermeister Viehweg und Kommandant Irion mit Stellvertretern Zimmermann und Treiber.

Die Präsenzveranstaltung fand – der Pandemie geschuldet – nur mit den wahlberechtigten Mitgliedern der Einsatzabteilung und wenigen Gästen statt.

Die turnusmäßige Wahl der beiden Kommandantenstellvertreter war ein wesentlicher Punkt für die Durchführung der Versammlung in Präsenz. 83 der 134 Aktiven waren anwesend und wählten in geheimer Wahl in zwei aufeinanderfolgenden Wahlgängen zunächst Christoph Zimmermann (Bestätigung im Amt) sowie Jochen Treiber (neu gewählt) zu Stellvertretern von Kommandant Irion. Markus Keller schied nach 20 Jahren als verdienter Stellvertreter auf eigenen Wunsch aus. Weiterhin wurden in ebenfalls geheimer Wahl zwölf Mitglieder für den Feuerwehrausschuss gewählt. Dabei wurde dem Vorschlag gefolgt, der jeweils zwei Kameraden aus den bisherigen sechs Abteilungen vorsah.

vorne von links: Die gewählten stellvertretenden Kommandanten Christoph Zimmermann und Jochen Treiber. Hinten von links: Bürgermeister Helge Viehweg, Kommandant Martin Irion, Kreisbrandmeister Carsten Sorg und Verbandsvorsitzender Markus Haberstroh.

Die gewählten Ausschussmitglieder mit Bürgermeister Viehweg (1.v.l.) und Kommmandant Irion (5.v.l.): Johannes Reiser, Lars Großmann, Robin Geisert, Julian Ehrhardt, Manuel Binder, Timo Reister, Jochen Merkle, Philip Rothfuß, Thomas Reiter, Markus Augenstein, Ulrich Duß. Es fehlt Philipp Härter.

Eine Feuerwehr, eine Führungsmannschaft, „aus sechs mach eins“ ohne Geschrei und Theater, dazu das neue Feuerwehrhaus vor der Tür – das ist ohne Beispiel im Enzkreis“, war Bürgermeister Helge Viehweg stolz, „die letzten paar Schritte werden wir auch noch hinkriegen. Ich bin fest überzeugt, dass die Wehr bis Jahresende in den Neubau einziehen kann. Die Kosten dafür sind hoch, aber nicht zu hoch, denn Feuerwehr und Ehrenamt haben eine gute Heimat verdient.“ Carsten Sorg, Kreisbrandmeister praktisch seit Beginn der Coronapandemie, freute sich, sich persönlich vorstellen zu können und gab informative Auskunft zum Sachstand Digitalfunk, Alarm-&Ausrückeordnung und Ausbau der Warneinheiten im Kreis. Außerdem stellte er klar: „Katastrophen sind Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Die Feuerwehren im Enzkreis – auch aus Straubenhardt – stehen bereit, falls ein weiterer Hochwasserzug angefordert wird. Wir sind froh, dass wir in der Gemeinde Adenau bereits helfen konnten. Und ja: eine solche Unwetterlage wie aktuell in anderen Bundesländern könnte auch bei uns passieren, trotz aller Hochwasserschutzmaßnahmen.“

Markus Haberstroh, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, berichtete über die Verbandsarbeit in der Pandemie: „Wir haben die Zeit genutzt, Online- und Videogruppen zu bilden, das Szenario „Feuerwehr 4.0“, digitale Zukunft der Feuerwehr, voranzubringen und einiges im Bereich neuer Medien umgesetzt.“

Kommandant Martin Irion hatte in einem Vorabbericht Zahlen aus dem Coronajahr zusammengestellt: Zu 101 Einsätzen war die Straubenhardter Wehr 2020 gerufen worden. 2019 waren es 100 gewesen. Unter den Einsätzen waren ein Großbrand, mehrere Mittel- und Kleinbrände, 50 technische Hilfeleistungen (mit PKW-Unfällen) und Tierrettungen, u.a. das Sicherstellen einer Schlange.

Die Wehr zählt 234 Angehörige, unverändert wie 2019. Davon sind 134 Personen in der Einsatzabteilung, 33 in der Jugendwehr, 45 in der Alterswehr und 22 im Fanfarenzug. Voll des Lobes war Irion für die Einsatzbereitschaft seiner Kameraden: „Ihr habt trotz massiver Einschränkungen im privaten, betrieblichen und allgemein gesellschaftlichen Leben beständig die gewohnte Leistung im Ehrenamt erbracht, wart immer bereit, auch Gefahr auf euch zu nehmen. Dafür meinen höchsten Respekt und Dank.“

Zum Abschluss wurden zahlreiche verdiente Feuerwehrkameraden für langjährige aktive Mitgliedschaft in der Wehr geehrt: Das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Feuerwehrdienst erhielten Robin Geisert und Tobias Fauth. Das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Feuerwehrdienst erhielt Michael Rapp, Manuel Binder, Beate Kern, Sarah Pillin und Philip Rothfuß. Höchsten Respekt gab es mit zwei Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre Feuerwehrdienst an Bernd Conzelmann und Thomas Kallwelis. Weitere zu ehrende Feuerwehrangehörige waren verhindert. Ihnen werden die Auszeichnungen nachgereicht.

Die Geehrten von links: Thomas Kallwelis, Tobias Fauth, Bernd Conzelmann, Robin Geisert, Manuel Binder, Sarah Pillin, Philip Rothfuß, Michael Rapp und Beate Kern eingerahmt von Kommandant Martin Irion (links), Kreisbrandmeister Carsten Sorg (rechts) und Verbandsvorsitzendem Markus Haberstroh (3. von rechts)

Bericht: W. Gegenheimer