Hauptversammlung
Gute Zusammenarbeit in der Wehr und darüber hinaus: Kommandant Martin Irion begrüßte Feuerwehrangehörige und Gäste zum ersten kompletten Feuerwehrjahr nach Bezug des gemeinsamen Straubenhardter Feuerwehrhauses, und Kreisbrandmeister Carsten Sorg brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, wie stark sich die Straubenhardter Kameraden im Kreis-Führungsstab engagierten.
Bericht des Kommandanten
Am 01. Januar 2023 um genau 0.04 Uhr ging das Einsatzjahr schon los mit einem Heckenbrand, ausgelöst durch Silvesterböller, so Kommandant Irion. Insgesamt 115 Einsätze (nach 109 in 2022), Schwerpunkt auf technischen Hilfeleistungen, aber auch ein Großbrand und eine Greifvogelrettung gehörten dazu. Allen in Erinnerung bleiben wird die zwischenzeitliche wetterbedingte Evakuierung tausender Fans beim Happiness-Festival, mit zahlreichen zusätzlichen Alarmierungen und kreisweiter Unterstützung.
Die Straubenhardter Wehr hat 229 Angehörige (Vorjahr 253), davon 117 Aktive (Vorjahr 128), 51 im Jugendbereich (Vorjahr 57), 19 (Vorjahr 22) im Fanfarenzug sowie 42 (Vorjahr 46) in der Altersabteilung. Zur Fahrzeugbeschaffung und weiteren Großprojekten berichtete Irion, ist ein Einsatzleitwagen beauftragt, der Auftragsbeschluss für ein HLF20-Löschgruppenfahrzeug, in gemeinsamer Ausschreibung mit baugleichen Fahrzeugen zweier weiterer Enzkreis-Wehren, ist für Mai 2024 angepeilt. Der erste Teil der Digitalfunkumstellung ist seit diesem Monat umgesetzt. Die Ausschreibung für die Atemschutzumstellung auf Überdruck ist in Vorbereitung.
Zum Schluss galten Lob und Appell zugleich seinen Kameradinnen und Kameraden: „Bei der Wehr gehören alle zusammen. Jede und jeder hat zur guten Repräsentation nach außen aktiv und zuverlässig beigetragen. Mit diesen positiven Gedanken heißt es dranbleiben, um weiteren Nachwuchs zu gewinnen.“
Rechnungsführer Rüdiger Neuweiler trug das Zahlenwerk des Jahres vor und wurde von der Versammlung auf Vorschlag des Rechnungsprüfers Michael Gaus entlastet.
Kreisbrandmeister und Kreisfeuerwehr-Verbandsvorsitzender
„Bei den kreisweit bestellten Fahrzeugen fehlen noch über 30 aufgrund langer Lieferfristen“, stimmte Kreisbrandmeister Carsten Sorg auf Herausforderungen ein. Straubenhardt sei fest als zweiter Standort für Wechselladerfahrzeuge geplant. Vegetationsbrandbekämpfung und Unwetterlagen stünden hier im Fokus: „Wir haben aus der Ahrtalkatastrophe gelernt: mehr Gerät, unter anderem Schmutzwasserpumpen, sind erforderlich.“
„Die neue Verwaltungsvorschrift über Zuwendungen im Feuerwehrwesen wird ein echter Paradigmenwechsel“, beschrieb Markus Haberstroh, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, seine großen Erwartungen: künftig sollen gleiche Fahrzeuge mit gleicher, hochwertiger Ausstattung in landesweiten Sammelbestellungen schneller, günstiger und höher bezuschusst bestellt werden können.
Ehrungen der Gemeinde
Dreieinhalb Stunden Geduld brachte Geburtstagskind und Ehrenabteilungskommandant Siegbert Schöttinger auf, dann erhielt er auch sein Feuerwehr-Geburtstagsgeschenk zum 80sten: die Urkunde für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr plus ein Ständchen vom gesamten Saal. Weiter wurden von der Gemeinde für langjährige Zugehörigkeit Ulrich Keppler (40 Jahre) und Fred Conzelmann (50 Jahre) geehrt.
Ehrungen beim Fanfarenzug
Beim Fanfarenzug wurden Auszeichnungen an Kerstin Ehrhardt (fünf Jahre), Lisa Ehrhardt (zehn Jahre) sowie Tobias Fauth, Vanessa Fauth und Ulrike Klenk für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft durch Kreisstabführer Michael Kautz überreicht.
Landesehrungen für aktive Kameraden
„Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Einsatzkräfte der Wehren, auch der freiwilligen, riskieren mitunter ihr Leben. Das ist nie mit einer Vereinstätigkeit gleichzusetzen,“ führte Kreisbrandmeister Sorg ein und überreichte Yannick Gegenheimer das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze für fünfzehn Einsatzjahre. Die Auszeichnung in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielt Patrick Vester. 40 Jahre – ein halbes Leben -, stellen sich Siegmund König und Thomas Reiter bereits in den lebensrettenden Dienst bei der Wehr und erhielten dafür das Ehrenzeichen des Landes in Gold. Die Liste war lang bei geleisteten Fortbildungen und bekleideten Positionen von Reiter, unter anderem Abteilungskommandant in Feldrennach, und der Kreisbrandmeister lobte neben Reiters Straubenhardter Engagement auch dessen wertvollen Einsatz in der kreisweiten Ausbildung und im Führungsstab.
Beförderungen
Bürgermeister Helge Viehweg beförderte zusammen mit Kommandant Martin Irion Feuerwehrangehörige nach erfolgreicher Teilnahme an den vorgeschriebenen Lehrgängen und abgeleisteter Dienstzeit zum Dienstgrad Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau: Marcel Frey, Benedikt Jung, Joanna Keller, und Markus Ries; zum Oberfeuerwehrmann Thomas Wuhrer; zum Hauptfeuerwehrmann Roberto DeLuca und Michael Pross sowie zum Hauptlöschmeister Christian Dau und Jens Klenk.
Wahl
In einem geheimen Wahlgang wurde Matthias Großmann als Ersatz für ein ausgeschiedenes Mitglied des Feuerwehrhausschusses auf die Restlauftzeit der Amtsperiode von zwei Jahren gewählt..
Anekdote am Rande
Rechnungsführer Rüdiger Neuweiler hatte ihn mitgebracht, den Kontoauszug, der die Straubenhardter Wehr aller Geldsorgen enthoben hätte: der Saldo des Aktivenkontos war an einem Tag auf satte 5 Millionen Euro angewachsen, was Neuweiler beim Abruf nicht schlecht staunen ließ. Leider war die Fehlbuchung am Folgetag schon wieder storniert. Also doch nichts mit dem Porsche als Einsatzfahrzeug für den Kommandanten!
Bilder und Bericht: Winnie Gegenheimer